Die Geschichte des Klosters Gars am Inn

Sieger Köder hat die Geschichte des Klosters Gars in das Bild eines Baumes gebracht.
Ein seltsamer Baum!
1803 wurde er abgesägt: das alte Augustinerchorherrnsfift wurde ,,säkularisiert", von Staats wegen aufgehoben und in Einzelteilen verkauft. Nach etwas mehr als fünfzig Jahren wird ein neuer Trieb in den alten Stamm eingepflanzt:
die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen kommt nach Gars. Sie ist bis heute hier.

In den Mauern, in den Kunststilen, in den Bildern, in den Grabtafeln, ist Geschichte gegenwärtig. Sie prägt uns auch heute mit, uns Garser. Vielleicht spürt auch der Besucher von Gars etwas davon.

Im Jahr 768 beauftragt Herzog Tassilo den Kleriker Boso mit der Gründung. Es braucht Vertrauen, jemandem einen Anfang zuzumuten.

Dieses Vertrauen wurde in der Garser Geschichte immer wieder geschenkt:

  • einem Athanasius Peitlhauser, der nach dem 30-jährigen Krieg neu begonnen hat, geistlich und baulich;
  • den Redemptoristen nach dem Kahlschlag der Säkularisation; den Missionaren, die 1894 nach Brasilien geschickt wurden
  • einem  Pater Kaspar Stanggassinger, dem als 28-Jährigen die Leitung des neuen Gymnasiums übergeben wurde
  • den Patres, die 1953 nach Japan ausgesandt wurden
  • den jungen  Frauen, mit denen 1957 eine neue Ordensgemeinschaft (Garser Missionsschwestern) gewagt wurde
  • den Dozenten, die 1972 mit dem Aufbau des Instituts für Lehrerfortbildung beauftragt wurden

 Die Geschichte des Klosters Gars kann uns Vertrauen lehren, Vertrauen in den, der unser Leben immer - in Tief- und Hochzeiten - in Händen hat, und Vertrauen in die jeweils neue Generation, in neue Äste und Blätter!"  (P. Dr.Hans Schalk, 1994)

 Geschichte des Klosters Gars im Überblick

768
 

 

Gründung des Klosters durch den Salzburger Kleriker Boso im Auftrag des Bayernherzogs Tassilo III.

ca. 1125

 

Das Kloster wird zum Augustinerchorherrenstift

1648

 

Die Schweden brandschatzen und verwüsten Markt und Kloster

1657 - 1659

 

Neubau des Klosters unter Propst Athanasius Peitlhauser

1803
 

 

Aufhebund des Augustiner-Chorherrenstiftes durch die Säkulaarisation. Verkauf des Inventars und der Gebäude an Privatleute.

1855

 

Die Redemptoristen zeigen Interesse am Kloster Gars

1858

 

Feierliche Eröffnung des Klosters

1873
 

 

Verbannung der Redemptoristen im Kulturkampf: Nur drei Patres und die Brüder dürfen bleiben

5.8.1894

 

Feierlicher Gottesdienst in Gars nach Beendigung der Verbannung

19.9.1894

 

Abreise der ersten Missionare nach Brasilien

26.9.1899

 

 Tod des ersten Seminardirektors P. Kaspar Stanggassinger 

 1939 - 1950
 

 

Teile des Klosters und des Juvenats sind anderen Zwecken zugeführt (Kinderlandverschickung, Lazarett)

1953

 

Abreise der ersten Missionare nach Japan

1968

 

Gars feiert sein 1200-jähriges Bestehen

1972

 

Der bayerische Staat übernimmt das klösterliche Gymnasium

1973

 

Das Institut für Lehrerfortbildung (ILF) nimmt seine Tätigkeit auf

1988

 

Seligsprechung von P. Kaspar Stanggassinger in Rom durch Papst Johannes Paul II.